Bei herrlichem Wetter verzehren wir das spartanische Frühstück in erster Reihe fussfrei zum Meer. Wir entdecken sogar noch eine kleine Einkaufsmöglichkeit in Girolata und decken uns mit Tagesproviant ein. Susanne kauft eine Kette mit 5 Holzfischchen, von denen jeder Wanderer eines erhält. Anschließend machen wir uns auf den Weg nach Galeria. Bei sehr heißem Wanderwetter und stetigem bergauf wird diesmal auch Helga nicht kalt und so erreichen wir gemeinsam die Anhöhe Bocca di Fuata bei der der Wegweiser nach Galeria vom Mare E Monti wegführt. Nachdem wir auf der Karte überprüft haben, dass dieser Weg weder von der Länge noch von den Höhenmetern eine Abkürzung darstellt, bleiben wir am Mare E Monti und steuern zielstrebig den höchsten Punkt unserer heutigen Tour auf knapp 800Hm an. Unterwegs treffen wir ein französisches Pärchen und eine Schweizer Wandergruppe, die am gleichen Weg sind wie wir. Von den beiden Aussichtspunkten am Gipfel entscheiden wir uns für jenen, der noch nicht von Wanderern besetzt ist, und genießen den tollen Blick auf den heutigen Start unserer Etappe. Kurz nachdem wir unsere Rastplätze eingenommen haben, können wir ein interessantes Wetterphänomen beobachten. Vom Meer weg bilden sich rasch einige Wolken und steigen rasant den Berg hinauf und nur wenige Minuten später befinden wir uns mitten im Nebel. Zum Glück dauert der Spuk nur kurz und die Bewölkung verschwindet genauso rasch, wie sie gekommen ist. Ansonsten verläuft die Pause nach dem Ritual, das sich mittlerweile etabliert hat. Zuerst räumen alle aus Ihren Rucksäcken Brot, Käse, Wurst, Aufstriche etc. heraus, womit sich ein abwechslungsreiches Mahl gestalten lässt. Anschließend kommen Trockenfrüche, Schokolade, Kekse und Torrone auf den „Tisch“ und anschließend wird das schöne Wetter genossen, teilweise auch mit Mittagsschläfchen. Die Ameisenpolizei zerkleinert noch während des Essens die Speisereste und räumt diese sorgfältig weg und ich drehe mir eine Zigarette und genieße die Aussicht. Nach unserer Pause geht es noch eine Zeitlang relativ eben dahin an abwechslungsreicher Vegetation vorbei, bevor der Weg Richtung Norden dreht und zuerst steil und dann in langen Serpentinen bergab führt. Nicht weit vor Galeria treffen wir auf einen kleinen Bach, den wir mehrmals überqueren, der jedoch zu klein für ein Bad in den Gumpen ist. Auch der danach kommende Froschtümpel wird nicht zum Baden genutzt, und so kommen wir rasch zu jener Abzweigung, wo ich vor 2 Jahren daran vorbeigelaufen bin. Nachdem alle meine Mitwanderer ebenfalls vorbeigelaufen wären, kann ich meiner Rolle als Wanderführer gerecht werden, ihnen den richtigen Weg zeigen und somit einige Zeit ersparen. So erreichen wir die Gite L´Etape Marine schon am frühen Nachmittag und können unsere Wäsche waschen und mit dem „WLAN connecten“ sprich auf die Wäscheleine hängen. Helga testet schon mal den Hauswein auf der Terrasse, während der Rest eine kleine Runde durch Galeria macht, um den Spar-Supermarkt zu erkunden, ein Eis zu kaufen und den Kiesstrand von Galeria zu besichtigen. Zurück in der Gite, erwartet uns schon die ausgesprochen freundliche Betreiberin mit ihrem Abendessen, leider singt sie diesmal bei der Zubereitung nicht. Es gibt Salat und darauf mit Käse überbackene Baguettescheiben, anschließend Schweinskotelette mit Bratkartoffeln und als Dessert Apfeltarte. Obwohl der Essensraum zum längeren Verweilen einladen würde, trinken wir nur noch den mittlerweile zur Tradition gewordenen Tischwein aus, bevor wir uns in unser Zimmer zurückziehen, welches diesmal wieder ausschließlich uns gehört.