Endlich ist er da der Tag der Abfahrt. Bei ca. 20°C mache ich noch die letzten Besorgungen (Hüttenschuhe und Thermoskanne) und skype das letzte Mal mit meiner Frau und meiner Tochter, bevor Sonja mit Ihrer Mutter mich abholt und zum Flughafen bringt. Check-In und Flug laufen problemlos, sodaß wir plangemäß um 15:30 Uhr am Flughafen in Stockholm-Arlanda sind. Dort die erste kleine Hürde – bei der Ausstellung unserer Tickets für die Zugfahrt nach Abisko stellen wir fest, daß bei der Internet-Reservierung etwas schiefgegangen ist. Zwar habe ich das richtige Ticket gebucht, jedoch kurz darauf wieder storniert, vermutlich eine Folge der rein in schwedisch gehalteten Webseite. Netterweise bekommen wir trotzdem unbürokratisch und ohne Mehrkosten neue Tickets, jedoch nur Sitzplätze. Unser Zug fährt erst um 18:00 Uhr, so bleibt noch Zeit den Flughafen zu erkunden, Proviant für die Zugfahrt zu kaufen und die letzte heimische Tageszeitung für die nächsten beiden Wochen zu lesen. Von Stockholm-Arlanda geht es dann mit unseren Anschlußzug nach Uppsala, wo wir auf den „Nattag“ stoßen, der uns in 16 Stunden nach Abisko-Turiststation, den Ausgangspunkt unserer Skitour bringen soll. Im Zug können wir durch Aufzahlung von SEK 200 / Person auf Liegewagen „upgraden“ und bekomen ein leeres 6er-Abteil zugewiesen. Die Freude darüber ist nur ein wenig durch unsere Abteilnachbarn im Zug getrübt, die gröhlen und johlen und mit viel Alkohol den Beginn oder das Ende ihrer Reise feiern. Trotzdem kann ich die Anreise mit dem Zug nur empfehlen – man sieht wie die Landschaft Mittelschwedens, welche die Schneeschmelze Mitte April bereits hinter sich hat, langsam in eine hügeligere und winterliche Landschaft in Nordschweden bzw. Lappland übergeht. Die Anreise mit dem Zug ist auch lange genug, um den Stress der letzten Tage mit den Vorbereitungen für die Reise zu vergessen. Auch die Nervosität, ob alles klappen würde, weicht einer positiven Vorfreude auf die bevorstehenden Erlebnisse.