Um 07:30 fährt unser Zug von Wien Westbahnhof weg und so wache ich nach einer unruhigen Nacht schon vor dem Wecker um 05:45 auf, um den Zug auf keinen Fall zu verpassen. Knapp vor 07:00 Uhr bin ich in Wien Westbahnhof, wo ich bei McDonalds noch kurz ein zweites Frühstück zu mir nehme, als nur 5 Minuten später Heinz und Elias dazustossen. Beide sind mit besseren Sportschuhen ausgestattet, dafür haben die Rucksäcke eine sinnvolle Größe. Mit dem Railjet geht es mit 225 km/h in nur 2:22 Stunden nach Salzburg, wo wir in den Zug nach Spittal/Drau umsteigen und um 12:30 in Spittal den Zug nach Sillian betreten. Wir vertreiben uns die Bahnfahrt mit Plaudern und Handyspielen und sind schon gespannt, was uns die nächsten Tage bringen werden. Knapp nach 14:00 Uhr kommen wir in Sillian an, wo uns ein Taxi zur Leckfeldalm bringen sollte. Am kleinen Parkplatz des Sillianer Bahnhofes ist jedoch kein Taxi zu sehen. Als ich gerade zum Handy greife, um nachzufragen, kommt ein roter Bus um die Ecke – das „Leckfeldalm“-Taxi. Bei der 7km langen Fahrt erzählt uns der Fahrer ein wenig vom Wetter der letzten Tage und gibt uns den Tipp immer zeitig zu starten, da das Wetter am Vormittag immer besser sei. Nach 30 Minuten Fahrt spuckt uns das Taxi auf der Leckfeldalm auf einer Seehöhe von ca. 1.900m aus. Der Himmel schaut sehr düster aus und so packen wir gleich die Rucksäcke regendicht ein. Vor uns liegen ca. 500 Höhenmeter auf einer Forststrasse. Es geht bei leichtem Nieseln gleichmässig bergauf und auf Halbzeit der Strecke sieht man schon knapp unterhalb des höchsten Punktes die Sillianer Hütte. Aufgrund der mangelnden Aussicht verzichten wir auf den Umweg zum Heimkehrerkreuz und erreichen um ca. 16:15 die Sillianer Hütte. Dort bekommen wir unsere Plätze im Matratzenlager im Keller, das gleichzeitig der Winterraum ist zugewiesen. Heinz und Elias teilen sich ein Stockbett, während ich die obere Etage eines Matratzenlagers für mich habe. Nachdem wir uns einquartiert haben, vertreiben wir uns die Zeit mit ein wenig Kartenspielen (da nur doppeldeutsche Karten vorhanden sind, lerne ich mit „Weli“ ein für mich neues Kartenspiel), bevor unser Abendessen kommt. Auf jeder Hütte gibt es ein „Bergsteigeressen“ um 8 EUR, das aber jeden Tag wechselt. Dazu kann man je nach Hütte aus mehr oder weniger anderen Gerichten á la carte wählen. Wir gehen knapp nach 21:00 Uhr zu Bett, da wir mit 07:30 Uhr schon die spätestmögliche Frühstückszeit gewählt haben. In unserem Raum haben sich noch zwei weitere Wanderinnen aus Deutschland sowie zwei Mountainbiker einquartiert.